Freitag, 28. Januar 2011

Tatort

Anfang der 80-er Jahre fing alles an.

Bis dahin waren die "Tatort"-Krimis das Nonplusultra eines jeden Sonntagabend, absolut edle Kriminalfilme, jedenfalls inhaltlich.

Anfang der 80-er wurden die ersten Schimanski-Folgen gedreht.
Schon im Auftakt-Kinofilm wurde klar, wohin die Reise geht: Die Mächtigen Deutschlands in Gestalt von Unternehmern mussten ab sofort als Lückenbüßer gelten für linkslastige Regisseure.
Die Villa "Hügel" in Essen als Drehort für einen bösartigen Stahlunternehmer (der Name Krupp wurde feige außen vorgelassen), der mit der Walther P 38 durch die Gegend rennt, was ja eine Wehrmachts-Pistole war...

Lauter kleine eingebaute Spitzen, die dem Zuschauer unterbewußt verdeutlichen sollten und sollen, was Unternehmer doch für üble Schweine sind.
Es ging immer weiter: Verunglimpfung der Fremden-Legion als übler Mörder-Haufen, dann wieder der Unternehmer, der seine Leute ausbeutet, der Unternehmer, der illegal Müll entsorgt, der Unternehmer, der Türken und Afrikaner wie Sklaven behandelt u.s.w........., aber immer der Unternehmer.


Danach kamen die Folgen, in der der Unternehmer seine Frau betrügt, danach seine Geliebte betrügt mit deren Tochter.
Dann kamen die Unternehmer, die sich in Fußball-Vereine einkauften und die Spieler übel betrogen mit falschen Verträgen, es folgten die Unternehmer, die aus reiner Gier qualitativ minderwertige Häuser bauten, die dann einstürzten und kleine Kinder unter sich begruben.

Dann kamen die Neonazis, unterstützt von raffgierigen Unternehmern.
Dann kamen die Skandale um Parteispenden, natürlich unterstützt von Unternehmern, die logischerweise nur der CDU und der FDP nahestanden.....

Dann kamen die Politiker, nebenbei Unternehmer,  die Skandale verursachten, natürlich von der CDU.

Ach ja: Und nicht zu vergessen die Unternehmer, die im Osten Deutschlands reihenweise Wohnungen aufkauften und die armen Leute über den Tisch zogen.

Was unternahmen die Unternehmer?

Die saßen zur Tatort-Zeit noch im Büro und versuchten ihre Firma zu retten mitsamt den Mitarbeitern........

2 Kommentare:

  1. Auf dieses Thema muss Mann erst einmal kommen :)

    AntwortenLöschen
  2. Hier kann ich Amelie nur beipflichten. In der Tat ein sehr interessantes Thema und ein wirklich kritischer Blickwinkel hierauf!

    Es verhält sich hier genau so, wie mit dem Frosch und dem kochenden Wasser. Wirft man ihn dort hinein, springt er sofort wieder heraus. Erhitzt man es langsam, merkt er es nicht und bleibt darin sitzen, was sein Ende ist.

    AntwortenLöschen